Fototipps
Hochzeitsbilder mit Gefühl: Authentisch statt perfekt
Die Bremer Selfmade-Fotografin Marta Urbanelis steht für die etwas andere Art der Hochzeitsfotografie. Diese fünf Punkte beherzigt sie bei jedem ihrer Aufträge.
Mittendrin statt nur dabei: Das ist das Prinzip der Fotografin Marta Urbanelis. Ihre Kundinnen und Kunden sagen ihr oft, es fühle sich an, als sei eine Freundin auf der Hochzeit gewesen, keine Dienstleisterin. Durch ihre Empathie und Herzlichkeit schafft sie Vertrautheit und das Paar wird automatisch lockerer und offener. Auch ihr selbst hilft die freundschaftliche Basis, denn so ist sie emotional mit dem Herzen dabei und blickt mit viel Zuneigung durch die Linse.
Marta Urbanelis sucht sich bewusst die etwas anderen Hochzeiten aus. Junge Paare, die auf Konventionen pfeifen, passen zu ihrem Stil. Authentizität, wahre Gefühle und ungestellte Begegnungen sind ihr wichtiger als Perfektion. Wenn mal irgendetwas herumliegt oder nicht wie geplant gelingt – halb so wild. Im Zweifel sind es die kleinen Details, die ein Bild später spannend machen, weiß die erfahrene Fotografin. Wie zum Beispiel der überraschende Regenschauer beim Shooting in der Natur.
Manchmal lässt Marta Urbanelis das Brautpaar sich gegenseitig etwas Romantisches vorlesen und wartet den entscheidenden Moment ab. Jenen Moment, in dem die beiden vergessen, dass sie da ist. Dann drückt sie auf den Auslöser ihrer Nikon Z 6. Sie schätzt die spiegellose Vollformatkamera, weil sie unauffälliger ist als klassische Spiegelreflexkameras und ohne das typische „Klick“ beim Auslösen funktioniert. So gelingt es ihr, abzutauchen und sich für das Paar und die Gäste unsichtbar zu machen.
Wann immer es möglich ist, fotografiert Marta Urbanelis mit dem Licht, das sie vor Ort vorfindet, sprich: ohne Blitz. Auch das unterstreicht ihre natürliche Art der Fotografie. Sie hat noch eine weitere fotografische Vorliebe: Festbrennweiten. Eine ihrer Kameras hat ein 35-Millimeter-Objektiv für größere Szenen, eine andere ein 85-Millimeter-Objektiv, die klassische Porträtbrennweite. Diese sogenannten Festbrennweiten können mehr Licht einfangen. Wichtiger aber sei, so Marta Urbanelis, dass sie damit gezwungen sei, sich im vorhandenen Raum und zum Motiv zu bewegen. Gestalterisch entstehen so die spannenderen Bilder, sagt sie.
Apropos Gestaltung: Ein Foto wird für Marta Urbanelis erst dann zum Bild, sobald es ausgedruckt ist. Großformatige Abzüge, vor allem aber Fotoalben sind fester Bestandteil ihrer Arbeit. Diese gestaltet sie eigenhändig und steckt neben ihrem grafischen Know-how auch viel Liebe hinein: Sie sortiert die Motive nicht chronologisch, sondern mit gekonntem Blick für eine ästhetisch gelungene Bildabfolge. Ihre Kundinnen und Kunden wissen diese Liebe zum Detail zu schätzen: Sie ist für ihre Fotobücher bekannt. Und es ist das, was bleibt – für immer.